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Sie bekommen sich, sie bekommen sich nicht, sie bekommen sich, sie bekommen sich nicht, sie bekommen....so oder so ähnlich fühlt sich der Zuschauer in dieser romantischen Komödie, die seit kurzem im Kino läuft und die ich mir heute anschauen durfte.

In dem Film geht es um den etwas schüchternen und biederen Oliver (Ashton Kutcher), der mit etwa 20 Jahren auf einem Flughafen auf Emily (Amanda Peet) trifft, die sein exaktes Gegenteil ist. Sie ist eine Rockerbraut, direkt und selbstbewusst. Im Flugzeug passiert es dann: sie "überrumpelt" ihn und zeigt ihm, was ein echter Höhenflug ist Augenzwinkern Allerdings lässt sie ihn danach auch gleich wieder abblitzen. Von da an begegnen sich die beiden alle 2 bis 3 Jahre regelmäßig wieder, verleben eine meist schöne aber kurze Zeit bis sich ihre Wege dann wieder trennen.

Wem diese Story von zwei Menschen, die sich in regelmäßigen Abständen in ihrem Leben immer wieder begegnen bekannt vor kommt, der liegt nicht ganz falsch. Ein sehr ähnliches Schema liegt der "Mutter alles romantischen Komödien", nämlich dem Film Harry & Sally, zugrunde. Überhaupt wird man öfters an den Geniestreich von 1989 erinnert. Wer kennt ihn nicht, den legendären vorgetäuschten Orgasmus von Sally in einem Bistro? Emily täuschte zwar in einem chinesischen Restaurant keinen Orgasmus, dafür aber ihren eigenen Erstickungstod vor. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Filmen: die Dialoge. Man hat ein wenig das Gefühl, als hätten sich die beiden Hauptdarsteller nichts zu sagen. Sie kommen über "flirten" nicht hinaus. Wo Harry mit Sally mit viel Wortwitz über die Probleme der Geschlechter philosophiert und gestritten hat, da fragt sich Oliver am meisten, wie er es schaffen kann Emily zu erobern, die eigentlich nichts anderes will, als von ihm erobert zu werden. So zieht sich der Film dann teilweise doch ganz schön hin und dem Schreiber dieser Zeilen kam ein ums andere mal der Satz "Wann kriegen die sich denn endlich?" in den Sinn. Ein weitere Unterschied zu Harry & Sally ist die "Menge an Romantik", die in diesem Film verstreut wird. Es wird versucht möglichst viele romantische Momente aufkommen zu lassen, die zum Teil auch wirklich sehr schön sind. Die Szene in dem chinesischen Restaurant oder eine gemeinsame Fahrt der beiden mit einem Auto nach "nirgendwo" gehören sicherlich zu den witzigsten und schönsten Szenen. Höhepunkt ist allerdings das Ständchen mit der E-Gitarre im Hof, was Oliver für Emily singt, um sie so zu "überreden" sich für ihn zu entscheiden. Eine Szene, die wohl vor allem den Frauen gefallen wird, von denen sich ja die meisten wünschen, dass ihr Traumprinz eines Tages vor ihrem Fenster steht und nur für sie singt. smile Trotz all dieser Szenen und meiner charmanten Begleitung Augenzwinkern wollten romantische Gefühle nicht so richtig bei mir aufkommen, denn irgendwie fehlt das gewisse "Etwas", das den Film einzigartig oder gar innovativ macht.

Ich will aber nicht nur meckern. Zwei Sachen muss ich klar und deutlich hervorheben. Zum einen ist da der wirklich sehr gute Soundtrack, der es durchaus geschafft hat, dem Film zumindest ein gewisses Flair zu geben. Zum anderen sind da die beiden Hauptdarsteller, die wirklich sehenswert sind, allen voran Ashton Kutcher als Oliver. Ihm nimmt man den schüchternen, aber dennoch in vielen Situationen mit Witz ausgestatteten jungen Mann voll und ganz ab. Er hat dabei ein gewissen Charme, dem man sich nicht entziehen kann und sicherlich vor allem in der Damenwelt für weiche Knie sorgen wird. Für die Herren, die ja meist von ihren Freundinnen in solche Filme geschleift werden, haben die Filmemacher die wirklich wunderschöne Amanda Peet engagiert, die zwar nicht ganz so überzeugt wie Kutcher, aber dennoch ihre Sache wirklich gut macht und die Entwicklung vom Rockergirl zur seriösen Künstlerin gekonnt rüberbringt.

Fazit:
Ein zum Teil etwas langatmiger Film ohne spektakuläre Szenen, dafür aber mit einem guten Soundtrack und zwei sehr guten Hauptdarstellern, die über die zum Teil doch sehr schwachen Dialoge hinweghelfen. Ein Film einfach zum angucken, kurz geniessen und dann wieder vergessen.
Wer sich aber mal mit seinem Partner/mit seiner Partnerin einen romantischen Abend machen dabei aber nicht schon wieder Titanic gucken will, dem seien die Filme Frankie & Johnny (mit Michelle Pfeiffer und Al Pacino), Harry & Sally (mit Meg Ryan und Billy Crystal) oder, wer etwas mehr Action mag, Bonnie & Clyde (mit Faye Dunaway und Warren Beatty) empfohlen.


Bewertung: 5/10 Punkte.

Edit:
Eben durch eine Diskussion im Channel angeregt: Sleepless in Seattle (mit Meg Ryan und Tom Hanks) kann ich auch sehr empfehlen. Tolle Musik und sehr romantisch! smile

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Zuletzt gelesen: Stanislaw Lem - Die phantastischen Erzählungen (Note: 2+)
Aktuelles Buch: Michael Wigge - Ohne Geld bis ans Ende der Welt

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Styx: 27.06.2005 01:43.

27.06.2005 00:43 Styx ist offline E-Mail an Styx senden Beiträge von Styx suchen
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