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Geschrieben von F.I.F.E am 22.03.2008 um 13:49:

  Die Passion Christi

Weil der Film diese Nacht auf Pro7 lief, Karfreitag bzw. Ostern ist und zudem hier noch nicht wirklich drüber gesprochen wurde, dachte ich, dass es vielleicht ganz angebracht ist, das mal zu tun. Augenzwinkern

Die Handlung ist wohl jedem klar und auch von den kontroversen Diskussionen sollte jeder mal gehört haben. Daher komme ich gleich auf die Hauptkritikpunkte zu sprechen.

1. Die Gewalt
Der Film besteht hauptsächlich aus Gewalt. Er beginnt mit der Verhaftung Jesu und endet, wenn man mal von der letzten Minute Wiederauferstehung absieht, mit seinem Tod. Besonders drastisch in Szene gesetzt werden die Folterungen und die Kreuzigung. Die andauernden Übergriffe auf Jesus lassen den Zuschauer keine Minute durchatmen. Er ist gefesselt, leidet mit.
Genau das ist es, was den Film in meinen Augen so bemerkenswert macht. Er zieht einen durch die Gewalt, die Jesus für alle Sünder erträgt, in seinen Bann und lässt ihn nicht mehr los. Das Blut und die Schreie rütteln wach. Meiner Meinung nach berührt der auf diese Weise dargestellte Leidensweg besonders den christlichen Zuschauer, da diese letzten Leiden Jesu näher an ihn heranrücken, ihn tief in der Seele erfassen und ihm eine Erinnerung in den Verstand brennen, die seinen Glauben nachhaltig beeinflussen könnte.

2. Antisemitismus
Mel Gibson fiel vor ein paar Jahren negativ auf, als er stark alkoholisiert einen Polizisten bei einer Verkehrskontrolle mit antisemitischen Bemerkungen beleidigt haben soll. Wenn an dieser Sache etwas dran ist, lässt sich durchaus ein Zusammenhang zum Film herstellen, da die Rabbis und das Volk extrem negativ dargestellt werden, aber Pontius Pilatus viel zu gut wegkommt. Zum Ersten: Die Rabbis sind stark negativ überzeichnet. Sie stoßen jeden, der etwas gegen die Verurteilung Jesu vorzubringen hat, gewalttätig aus, sind korrupt, wollen anscheinend grundlos Jesus hängen sehen und hetzen das Volk gegen ihn auf. Dieses nimmt die Aufforderung scheinbar dankend an und entwickelt einen starken Hass auf Jesus. Man erhält von beiden, also Rabbis und Volk, einen durchweg negativen Eindruck, was schnell zu antisemitischen Zwecken missbraucht, oder sogar solche Gedanken selbständig hervorrufen könnte. Zum Zweiten: Pontius Pilatus soll für seine Grausamkeit bekannt gewesen sein. Im Film ist er eher ein Vertreter der Menschlichkeit und bettelt schon fast um das Leben Jesu. Dieser Kontrast verstärkt noch das negative Bild der Rabbis und des Volks.

Anzumerken ist hier vielleicht noch, dass Simon von Cyrene anscheinend lybischer Abstammung war und wohl schwarze Hautfarbe hatte. Dies wird im Film nicht berücksichtigt.

3. Sonstiges
Ich finde es ein wenig seltsam, dass der Teufel in dem Film auftritt. Für mich ist dies eine unkorrekte Ergänzung, die nicht hätte sein müssen. Außerdem fehlten mir die Worte "Wahrlich, dieser Mensch war Gottes Sohn" (Matthäus 27,54) von einem Hautpmann im Moment des Todes Jesu. Diese hätten die Dramatik um einiges erhöhen können, ohne von der biblischen Geschichte abzuweichen. (z.B. im Ersatz zur Teufelsszene am Ende?)
Die Musik und die "Originalsprachen" (einige Kritiken sehen diese als zu modern an) sind passend und heben den Film von einem gewöhnlichen Hollywood-Streifen nochmals ab. Natürlich unterstreichen diese auch die Atmosphäre des Films.

So viel zu meiner Meinung.
Vielleicht hat jemand den Film, gestern oder irgendwann, gesehen und möchte auch seine Ansichten mit uns teilen...



Geschrieben von HeaD am 22.03.2008 um 18:55:

 

Ich habe gestern nur kurz reingeschaut und nach 5 Minuten Folter wieder weggeschaltet.. Als ich zurückgeschaltet habe, musste ich die ganze Zeit lesen (was wiederrum liegend auf dem Sofa sehr mühsam ist) und so hängt man mit den Augen an den Untertiteln und bekommt nicht mit was oben passiert weil man unten ließt (ich jedenfalls).

Ich habe also nur ein kleinen Teil gesehen, denn wenns keine Untertitel gab, wurde Jesus grade blutig gefoltert und wenn niemand gequält wurde konnte ich nicht viel sehen weil ich lesen musste +fg+

Von daher gebe ich auch kein weiteres Urteil ab, außer das der Teil mit der Gewalt stimmt, denn selbst die kurzen Stücke die ich gesehen habe, waren enorm brutal und, wie ich finde, etwas sehr lang...


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