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Geschrieben von COCYHOK am 11.06.2006 um 19:54:

  Glücklich nicht wegen, sondern trotz Recovery-CD

Ich hab mich jetzt zwei Tage mit einem Notebook rumgeplagt, zu dem Windows xp als Recovery-Disc gehört. Falls das jemandem nichts sagt: Recovery-CDs sind jetzt der letzte Schrei. Die klaren Vorteile gegenüber einer OEM-Installations-CD: Erstens – wenn man eine Hardware austauscht, kann man das gekaufte Betriebssystem nicht mehr installieren, weil die Recovery-Routine die Hardware überprüft, um zu unser aller Sicherheit zu verhindern, dass jemand das Betriebssystem auch noch auf zehn anderen Computern installiert. Amen. Zweitens – die Benutzerfreundlichkeit sinkt drastisch. So ist es beispielsweise unmöglich, mehrere Kopien dieses Systems auf den gleichen System nebeneinander zu installieren. Und man kann auch nicht die Ziel-Partition, das Dateisystem dieser und das Verzeichnis der Systemdateien wählen. Wo kämen wir denn hin, wenn wir dem Benutzer freundlich gegenüberträten? Der Benutzer ist Sklave der Softwareindustrie und muss so unfreundlich wie irgend möglich behandelt werden.

Mein Ziel war es, Windows xp drauf zu lassen und außerdem Windows 2000 zu installieren. Normalerweise ist es nicht schwer, zwei Betriebssysteme aus der Windowsfamilie parallel auf einem Rechner, sogar auf einer Partition zu installieren. Die Vorgehensweise ist immer gleich: Zuerst das ältere System installieren, dann das neuere. Nach diesem Schema kann man siebzig Windows auf einem einzigen Computer am Laufen haben. In meinem konkreten Fall tut sich da aber ein Problem auf, mit dem ich wohl nicht alleine bin: Ich kann das neuere Betriebssystem – also Windows xp – ja nicht installieren, sondern nur recovern. Das heißt, dass anschließend einzig Windows xp startbar ist. Windows 2000 erst als zweites zu installieren funktioniert aber natürlich nicht (ja, selbstverständlich habe ich auch das probiert). Nach siebenundzwanzig Versuchen und sechsundzwanzig Nervenzusammenbrüchen (Anzahl geschätzt; Anm. d. Red.), habe ich es letztendlich geschafft und biete hier allen Mitleidenden eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung an, mit der eigentlich kaum noch etwas schief gehen dürfte. Die Namen und die Anzahl der Betriebssysteme dürfte weitgehend frei wählbar sein. Das Wort ‚Notebook‘ kann wohl auch gegen ‚Aldi-PC‘ austauschbar sein.


Man nehme:


Vorgehen:
  1. Sichere alles, was dir heilig ist.
  2. Erstelle mit der Recovery-CD ein laufendes System, falls du ein solches nicht schon hast.
  3. Installiere ein Programm zum Partitionieren der Festplatten. Ich empfehle für Windows PartitionMagic.
  4. Teile die ersten acht Gigabyte der Festplatten, von denen du später booten willst, in so viele primäre Partitionen, wie du Betriebssysteme installieren willst. Beispiel:
    Festplatte 1
    +---------+---------+-----.--.--.-.-..-..-
    |.RootXp..|.Root2k..|
    |.NTFS....|.kein FS.|.(andere Partitionen)
    |.4 GB....|.4 GB....|
    +---------+---------+-----.--.--.-.-..-..-
    ^
    8 GB

    (andere Festplatten)
    +-----.--.--.-.-..-..-
    |
    |.(andere Partitionen)
    |
    +-----.--.--.-.-..-..-

    Die momentan aktive Partition sollte unter diesen kleinen Systempartitionen sein. Bei mir ist es RootXp.
  5. Reboote das System. Windows erkennt dann die neuen Partitionen. Du solltest anschließend nochmal rebooten.
  6. Starte wieder deinen Partitionierer und markiere diejenige primäre Partition als aktiv, auf die du als nächstes ein Betriebssystem installieren willst. Du hast daraufhin zunächst keinen Zugriff mehr auf das aktuell laufende Betriebssystem. Dein Programm gibt wahrscheinlich eine Meldung aus, die dich davor warnt.
  7. Starte den Rechner neu und boote von der Installations-CD des zweiten Betriebssystems.
  8. Wähle als Zielpartition die aus, die du gerade aktiviert hast.
  9. Führe die Installation komplett zu Ende. Das Betriebssystem muss halbwegs benutzbar sein.
  10. Falls du noch mehr Betriebssysteme brauchst: Installiere auch in diesem System das Programm zum Partitionieren der Festplatte, aktiviere die nächste Partition, installiere das nächste System und verfahre so weiter ad libitum da capo.
  11. Boote das zuletzt installierte und damit einzig bootbare Betriebssystem und installiere einen Bootmanager. OSL2000 für Windows ist zwar Shareware, aber pervers einfach zu installieren. Außerdem wird beim Deinstallieren der vorherige Zustand wiederhergestellt. Ein Klick und es funktioniert.
  12. Starte den Rechner neu. Der Bootmanager sollte alle bootbaren primären Partitionen anzeigen. Gib den Listeneinträgen sinnvolle Namen, sofern das möglich ist und probiere, ob du alle Betriebssysteme booten kannst.
  13. Theoretisch müsste jetzt alles klappen. Wenn dir der Bootmanager nicht gefällt, kannst du auch einen anderen probieren: Deinstalliere ihn – du kannst dann nur das zuletzt installierte Betriebssystem starten – und installiere einen anderen oder benutze den eventuell in diesem Betriebssystem eingebauten Bootmanager.


Ich hoffe mal, die Anleitung erspart manchem einige Stunden Ärger.



Geschrieben von HeaD am 11.06.2006 um 20:29:

 

Was passiert denn wenn Du Win2000 danach installierst? Normalerweise erstellt Dir Win2000 doch ein Startmenü!? Warum macht es das nicht wenn ich ein "recovertes" WinXP drauf habe? Das überprüft Windows doch gar nicht beim installieren (jedenfalls nicht Win2000)...



Geschrieben von COCYHOK am 11.06.2006 um 21:24:

 




Geschrieben von HeaD am 12.06.2006 um 12:13:

 

Dann muß es verschiedene Win2k Versionen geben, denn ich habe ja Wndows 2000 bei mir installiert, da ich dieses als Original habe. Ich habe aber das WinXP noch drauf gehabt, mit Startmenü und es hat auch funktioniert.. Vllt. gibt es inzwischen Versionen die da eine Ausbesserung haben...


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH