Geschrieben von PygoscelisPapua am 05.08.2005 um 13:55:
Eine Antwort darauf hat die total interessante Dokumentation "Ein Leben nach Microsoft" - wo Ex-Microsoftmitarbeiter, die nun alle im Ruhestand sind [mit 30 Jahren, weil sie so viel Geld hatten, aus den Aktien, die sie bekommen haben, dass sie nimma arbeiten brauchen] und dort ein Interview gegeben haben, und erzählen, wie es in der Firma so zu geht, und was sie so erlebt haben.
Dort hatte einer erzählt, wie das mit den neuen Produkten bei Microsoft so abläuft:
Erst hat jemand eine Idee. Steht diese Idee, dann wird ein Release-Termin ausgearbeitet. Steht dieser, dann werden die Verträge mit anderen Firmen erstellt, die dann ihre PCs mit dem neuen OS ausliefern dürfen. Und dann fangen die Entwickler an. Anfangs sind alle hochmotiviert, jeder versucht das beste zu geben [das sind ja auch alles junge Studenten, die gleich von der Uni geangelt werden - und wer dann ein paar Jahre bei Microsoft gearbeitet hat, ist so kaputt, dass es einfach nicht mehr geht] - und anfangs läuft auch alles noch prima. Die Software wird auf Bugs getestet, alles wird dokumentiert, etc. pp. So wie man es von guten Programmieren erwartet. Nur dann kommt der Knackpunkt: Der Realeastermin rückt immer näher - die Software ist noch nicht komplett fertig - muss sie aber werden, weil Microsoft nie einen Releasetermin verschiebt - können sie auch garnicht, denn die Verträge müssen eingehalten werden. Und dann fangen die Entwickler an, Bugs zu Streichen - nach dem Motto: "Dieser Bug ist weniger kritisch, den können wir auch nach dem Release Patchen". Die folge ist, dass ein nicht genügend getestetes und nicht wirklich sauberes Produkt released wird, von Programmieren, die so unter Zeitdruck sind, dass sie ihre Aufmerksamkeit auch garnicht voll den Fehlern widmen können, sondern so auf die Erstellung des Produkts selbst fixiert sind. Dazu ist das ganze dann auch noch Closed-Source, was heißt, dass niemand sonst sich das angucken kann, außer MS. Und die können das danach auch nicht genügend Pflegen, denn die Leute, die danach noch Patches schreiben wollten, werden dann größtenteils für das nächste Produkt herangezogen.
Genau daran liegt es, dass die Produkte von Microsoft minderer Qualität sind - nicht an den Fähigkeiten der Programmierer: Das sind alles Informatiker aus der Uni, und ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles Idioten sind.
Und daher halt ich auch Microsoft-Produkte für schlecht - denn solange sie ihre Firmenphilosophie nicht ändern, werden die Produkte auch weiterhin immer minderwertig sein, sei es das neue Windows Longhorn, oder der IE7, etc. pp.