Geschrieben von Stereotyp am 04.01.2005 um 21:00:
Der Herr der Ringe (Meine Geschichte)
Wie lange ist es jetzt her *grübel*
In der 12. oder 13. Klasse, also vor etwa 5 Jahren hat mir ein Freund von einem Buch erzählt, von dem ich vorher noch nie gehört hatte. Es war "Der Hobbit" ... er lieh es mir aus und ich las es. Nach wenigen Tagen gab ich es ihm zurück und konnte meine Begeisterung kaum fassen! Obwohl nur für Kinder gedacht, hatte Tolkien mich mit diesem Buch derart gefesselt und fasziniert wie kaum ein Autor zuvor.
Als ich dann hörte, dass es einen Nachfolger zu diesem Buch gäbe und der noch um einiges besser sei als "Der Hobbit", konnte ich es gar nicht fassen
Er lieh mir das erste Buch und ich musste ihm 100%ig zustimmen. Ich weiß nicht mehr wie schnell ich durch die über 1000 Seiten war, aber im Nachhinein bereue ich fast ein bißchen, dass ich so schnell war ^^ Das erste Mal sollte man in aller Ruhe geniessen ...
Und dann, ich muss schon am Ende des dritten Bandes angelangt gewesen sein, da erzählte er mir von einem Gerücht ... im Internet munkelte man, es würde ein Film gedreht ... genauergesagt drei Filme, zu jedem Band einer ... ich war elektrisiert! Wenig später konkretisierte sich das Gerücht und wurde Fakt ... und die Vorfreude war fast unerträglich
2001 war es dann soweit, Weihnachten rückte näher und die Welt wartete gespannt auf "Die Gefährten" und ich mit ihr. Ich weiß es noch wie gestern ... es war die Nacht zu einem Mittwoch kurz vor Heiligabend.
Natürlich war ich in einer Mitternachtspremiere! Leider war ich während der Zeit beim Bund *kotz* und musste den Film in einem mickrigen Saal in der Provinz schauen, nicht hier in Berlin auf einer Großleinwand ... aber egal es war trotzdem grandios! Auch wenn ich am nächsten Tag Wache hatte und wir erst halb fünf in der Früh zurück in der Kaserne waren und ich keine Minute in dieser Nacht schlief ... es hatte sich trotzdem gelohnt.
Aber was war geschehen ... was hatte Peter Jackson den Fans angetan, warum musste er das Buch so abändern? Wo war Tom Bombadil, wo der Alte Wald, wieso die vielen kleinen Änderungen? War Tolkien nicht gut genug fürs große Kino?
2002 wieder zur Weihnachtszeit sollte der zweite Teil "Die zwei Türme" in die Kinos kommen, und wieder war ich kurz nach Mitternacht einer der ersten, die ihn sich ansahen. Diesmal in Berlin, diesmal auf einer Großleinwand. Aber anscheinend war das Erlebnis nicht so überragend wie bei ersten Film, denn ich weiß im Grunde nichts mehr davon ... nur das wir Monate davor unsere Karten kaufen mussten, um einen Platz zu bekommen ... der Hype war zu dem Zeitpunkt weit größer als noch vor dem 1. Teil, als vermutlich die meisten gar nicht wussten, was da in die Kinos kommen sollte.
Aber wieder musste ich mich wundern! Wieso überreden die Hobbits die Ents zum Krieg, wieso stürzt Aragorn und wird schwer verletzt? Wo war Kankra und wieso zum Teufel ist in diesem Teil Faramir so ein Arsch??? Und überhaupt, was soll diese Liebesgeschichte mit Arwen?
Zeitsprung ins Jahr 2003. Wieder Weihnachten, wieder ein neuer "Herr der Ringe" in den Kinos. Diesmal musste es das Triple Feature sein (im Vorjahr hatten wir den 1. Teil noch auf DVD zu Hause angeschaut). Um 16 Uhr ins Kino, um 4 Uhr wieder raus ... Arschbacken zusammenkneifen und durch! Aber es hat sich gelohnt, wieder einmal.
Aber wieder kamen dem Tolkien-Kenner Fragen! Was macht Kankra in diesem Teil, wo war Saruman geblieben, wer befreit am Ende das Auenland? Und der schlimmste Makel in der ganzen Reihe: Warum zum Teufel taucht die Totenarmee vor Minas Tirith auf???
Heute kann ich mir einige Fragen beantworten bzw. war Herr Jackson so nett, sie selbst zu beantworten. Um es auf den Punkt zu bringen; manches musste adaptiert werden fürs Kino, manche Szenen konnte man nicht eins zu eins umsetzen, weil sie im Kino "nicht funktioniert hätten" und überhaupt war alles zu umfangreich ... dann frage ich mich allerdings warum 10.000 Gummifüsse vor die 4 Hobbitdarsteller angefertigt wurden, oder Kettenhemden aus bis zu 80.000 Ringen bestehen müssen, die man alles in allem vielleicht 5 Minuten in den 700 Minuten Netto-Spielzeit sieht. Hätte man da nicht einen Drehbuchautor engagieren können, der dem Original etwas treuer geblieben wäre ...
Die 700 Minuten beziehen sich übrigens auf die "Spezial Extended Triple Version", die mir der Weihnachtsmann gebracht hat
Volle 12 Stunden haben ich es genossen, noch einmal mit Frodo, Aragorn, Gandalf und Co. auf Reise durch Mittelerde zu gehen ... und wieder haben sich einige Fragen geklärt. Wenigstens taucht diesmal Saruman im 2. Teil auf und man versteht woher der Palantir kommt.
Eine weitere Kritik zu den Filmen erspare ich euch einmal, weil es die schon im Dutzend in diversen Film-Ecken verschiedenster Foren gibt und ich sicher keinen überzeugen kann den Film zu schauen, der sich bis heute erfolgreich geweigert hat der Faszination von Tolkien zu entziehen *zu LX schiel* (aber dich bring ich schon noch dazu den 3. Teil zu gucken
)Mein Fazit zu den Filmen lautet aufs wesentliche reduziert: Unbedingt empfehlenswert, auch wenn die Bücher unerreicht sind und weiterhin unverfilmt bleiben!
So und nun nach mehrfachem Lesen von "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe", den drei Filmen in der gestreckten Version und dem großartigem Bonusmaterial auf diversen DVDs, der Lektüre des "Silmarillion[s]" und "Das Buch der verlorenen Geschichten" was bleibt zu sagen?
Nur eins: Ich bereue nichts!
P.S. Wer mag kann jetzt gerne seine Meinung zum Thema abgeben ... würde mich über ähnliche Geschichten freuen ... muss ja nicht ganz so ausführlich sein
). Dann habe ich angefangen endlich die Herr der Ringe Bücher zu lesen, ich war gerade in der Mitte des zweiten Bandes, als wir den dritten Teil auf DVD schauen wollten. Hierfür hat mein Vater extra einen Beamer besorgt und wir haben bereits die Leinwand ausgerollt. Nach ca. 20 Minuten: Ruckel, stock, ... die DVD war kapput... 
